Robert Paul Kohlstrunk

Robert Paul Kohlstrunk ist mein Ur-Urgroßvater mütterlicher Seite (Ahnenabstammungslistennr. 26). Er wurde am 27.12.1878 in Hinterjessen bei Pirna geboren.

Sein Vater Friedrich Ernst Kohlstrunk, ein Maurer, wurde in Reizendorf im Jahre 1850 geboren. Seine Mutter hieß Emilia Anna Roßig. Es ist nichts über seine Kindheit oder Jugend bekannt. Er heiratet 1901 in Porschendorf Ida Clara Schulze. Sie bekommen in der Folge zwei Töchter und sind wohnhaft in Porschendorf. Robert Paul arbeitet bis zum Kriegsbeginn als Arbeiter in der Landwirtschaft.

Aus Erzählungen meiner Großtante, einer Enkelin von Robert Paul Kohlstrunk, ist mir bekannt das er sich voller Begeisterung für den Militärdienst im Jahre 1915 freiwillig gemeldet hat. Aus den Unterlagen des Krankenbuchlagers des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Berlin geht hervor, dass sein Dienstantritt am 01.09.1915 war. Bei welcher Einheit seine Ausbildung stattfand ist mir unbekannt, vielleicht hat jemand eine Idee bei welcher Stelle man da anfragen kann.

Am 12.01.1916 erkrankt Robert Paul Kohlstrunk an Blasenkatarrh (Blasenentzündung) und wird in der Folge am 27.01.1916 als Jäger der 3.Kompanie, Reserve Jäger Bataillon Nr. 25 in das Kriegslazarett in Gent verlegt. Drei Tage später wird er um verlegt in das Vereinslazarett Gadderbaum-Bielefeld.

Bilder der 25er als Herresreserve im Januar 1916. (Quelle: Regimentschronik)


In seiner Zeit bei den Jägern des 25. Btl hatte er keine Fronteinsätze. Laut der Bataillonschronik sind die Jäger vom 19. November 1915 - 25. März 1916 Heeresreserve. Sie haben Quartier in der belgischen Stadt Pitthem, in Flandern, gezogen. Die Zeit wurde zur Ausbildung und Neuaufstellung des Bataillons genutzt.

Am 29.06.1916 wurde Robert Paul Kohlstrunk wieder garnisonsdienstfähig geschrieben. Er wurde dem 2. sächsischen Jägerbataillon Nr. 13 in Dresden unterstellt. Hier verliert sich nun die Spur. Das Jägerbataillon Nr. 13 kämpft 1916 noch an der Westfront, wurde aber im Frühjahr 1917 an die Ostfront verlegt und verbleibt dort bis zur russischen Kapitulation. Danach erneute Verlegung an die Westfront bis Kriegsende.


Inspektion der 1. Kompanie des Jämgerbataillon Nr. 13 um 1917 (Quelle: Wikipedia)


In den Bataillonschroniken des 2. sächsischen Jägerbataillon Nr. 13 und des Reserve Jägerbataillon Nr. 13, die mir Beide vorliegen, gibt es keinen Eintrag von Robert Paul Kohlstrunk in den Verlustenlisten. Ebenso wenig in den Listen der Reserve Bataillone Nr. 25 und 26.

Aus Erzählungen meiner vorher schon erwähnten Großtante weiß ich das er an der Westfront gefallen sein soll. Seine Frau hat "angeblich" die Nachricht seines Todes erhalten. Diese dann sofort verbrannt und nie wieder über ihren Mann gesprochen. Sie war damals gegen seinen Kriegsdienst, denn gemeinsam hatten sie zwei Töchter und nicht sehr viel Geld. Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht weiß ich nicht.

Weitere Ungereimtheiten finden sich zum Beispiel auf dem Kriegsdenkmal neben der Liebethaler Kirche. Alle Gefallenen des Kirchspiels Liebethal bei Pirna (zu dem Hinterjessen gehört) sind hier eingemeißelt. Der Name Robert Paul Kohlstrunk fehlt. Auch im Kirchenbuch der Kirchgemeinde Porschendorf, in der mein Ahn zuletzt wohnhaft war, ist sein Name nicht in den Todeslisten des Weltkrieges zu finden. All das zusammen ist sehr fragwürdig.

Vielleicht hat jemand eine Idee in welchem Archiv, oder an welcher Stelle ich mich noch wenden kann um das Schicksal meines Ahnen zu ergründen.